Schrack Technik GmbH, Wien

Bericht ORF - 300 neue Tankstellen für Elektroautos

300 neue Tankstellen für Elektroautos

Die Zahl der Strom-Tankstellen in Wien soll bis Ende 2015 auf insgesamt 450 erhöht werden - und damit verdreifacht. Neue Ladestationen sind auch im Wiener Umland geplant. Derzeit kann man Strom fast nur in kostenpflichtigen Garagen tanken.

Erste neue Strom-Tankstellen sollen in Wien bereits bis Ende des Jahres 2015 entstehen. So sollen die Rathausgarage, die Millennium City, die Votivpark-Garage, das Parkhaus 2 am Wienerberg und die Garage des Hotel Marriott am Parkring mit Ladepunkten ausgestattet werden, kündigte Wien-Energie-Geschäftsführer Robert Grüneis an. Zudem gebe es Pläne für Stadlau.

Insgesamt soll die Zahl der Strom-Ladepunkte in Wien bis Ende 2015 auf 450 erhöht werden. 100 neue Ladepunkte sind rund um Wien in Niederösterreich geplant, dort gemeinsam mit der EVN. Technologiepartner in dem Konsortium sind NTT Data und Schrack. Die Investition für die 400 zusätzlichen Stromtankstellen belaufen sich auf 1,5 Millionen Euro.

Stadt bremst bei öffentlichen Tankstellen

Wie viele der neu geplanten Strom-Tankstellen auf öffentlichen Plätzen und damit frei zugänglich entstehen sollen, ist derzeit noch offen. Da richte man sich nach den Ergebnissen der Interessenabwägung und des Strategievorgangs, der dazu bei der Stadt Wien laufe, sagte Grüneis.

Bekanntlich steht die Stadt bei E-Ladestationen auf öffentlichen Flächen auf der Bremse, zumindest war das bisher so. Der Großteil der Strom-Zapfsäulen befindet sich derzeit in üblicherweise kostenpflichtigen Tiefgaragen, etwa der Wiener-Stadtwerke-Tochter Wipark.

Mix aus langsamen und schnellen Ladestationen

Mit der Verdichtung des Strom-Tankstellen-Netzes wolle man das „Henne-Ei-Problem“ angehen, betonte Schrack-Technik-Geschäftsführer Wilhelm Großeibl. Bisher hätten die Fahrzeughersteller mit neuen E-Autos auch deshalb gezögert, weil das Lade-Netz zu weitmaschig war. Bis 2020 soll es auf Österreichs Straßen 200.000 E-Fahrzeugen geben, sieht die Elektromobilitäts-Initiative der Bundesregierung vor.

Bei den geplanten 400 Ladepunkten handelt es sich um einen Mix aus so genannten Schnelllade-Einrichtungen, bei denen binnen 10 Minuten Strom für fast 100 km Reichweite getankt werden kann, und langsameren für den Heimbereich.

Auch Software-Verbesserungen für die Tankstellen sind geplant, um das Handling leichter zu machen. Zudem sollen regionale Strom-Tankkarten zum Bezahlen künftig vermehrt auch in anderen Gebieten einsetzbar sein. Zum Teil ist das auch jetzt bereits möglich. „Bitte warten“ heißt es dagegen noch mit Bankomat- oder Kreditkarten-Zahlungen, wurde erklärt. Es gebe jedoch Überlegungen in diese Richtung.

www.orf.at

300 neue Tankstellen für Elektroautos

400 neue Ladestellen für Wien

Bis Ende 2015 werden im Großraum Wien zusätzliche 400 Ladepunkte für Elektrofahrzeuge errichtet. Das hat ein Konsortium aus Wien Energie, NTT DATA und Schrack angekündigt, das damit für den bisher größten Rollout smarter Ladestellen-Infrastruktur in Europa sorgt.

Die Verfügbarkeit von Ladestellen gilt als der Schlüssel für eine raschere Verbreitung der Elektromobilität. Mit ihrer Initiative wollen die drei Unternehmen einen Impuls in Richtung einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Verkehrszukunft geben. Die Elektromobilitäts-Initiative der Bundesregierung sieht vor, dass bis 2020 4,5 Prozent aller Fahrzeuge auf Österreichs Straßen über einen elektrischen Antrieb verfügen sollen. Das sind 200.000 E-Fahrzeuge. Ein ambitioniertes Ziel, das nur erreicht werden kann, wenn genug Schnellladestellen zur Verfügung stehen. Denn neben den derzeit noch relativ hohen Anschaffungskosten gilt die Sorge, mit leeren Akkus "liegenzubleiben", als größter Hemmschuh für eine schnellere Verbreitung umweltschonender E-Fahrzeuge.

Andererseits ist aufgrund der derzeit geringen Zahl zugelassener E-Autos ein Betrieb der in der Errichtung teuren Schnellladestationen aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten noch nicht rentabel. Diesen Teufelskreis will das Konsortium durchbrechen. Wien Energie-Geschäftsführer Robert Grüneis: "Elektrotankstellen sind ein wichtiger Schritt in eine klimafreundliche und saubere Zukunft. Mit NTT DATA und Schrack haben wir die passenden Partner für diesen Rollout an smarten Ladestellen gefunden. Sie stellen die professionelle und hochmoderne Technik und die nationale und internationale Interoperabilität der Stromtankstellen sicher."

Wien Energie investiert als Tochter der Wiener Stadtwerke seit Jahren in den Ausbau der Ladeinfrastruktur. In der Wiener Modellregion laden Elektromobilisten bereits an über 150 Ladepunkten. Nun werden bis Ende 2015 400 zusätzliche Stromauftank-Möglichkeiten geschaffen. 300 davon sind für die Modellregion Wien vorgesehen, rund 100 entstehen in der benachbarten Modellregion "e-pendler in Niederösterreich", die im Versorgungsgebiet von Wien Energie liegt.

DURCHGÄNGIGE INTEROPERABILITÄT

Derzeit gibt es national und international eine Vielzahl von Ladestationsnetzwerken mit unterschiedlichen Betreibern und unterschiedlichen Zugangs- und Bezahlsystemen. Martin Mai, Geschäftsführer der NTT DATA Österreich, legt in dem Projekt daher besonders großen Wert auf eine durchgängige Interoperabilität mit den E-Mobility-Regionen und E-Mobility-Leuchttürmen in Österreich, aber auch mit internationalen Initiativen. "NTT DATA Österreich beschäftigt sich seit 2009 mit E-Mobility. Wir haben unseren Blickwinkel sehr rasch hin zu ,I-Mobility', einer integrierten und intelligenten Mobilität, erweitert. Es geht nicht nur um den Austausch von konventionell angetriebenen Fahrzeugen durch Elektroautos, sondern um einen generellen Wandel hin zu intermodalen Verkehrskonzepten, die den Individualverkehr barrierefrei mit dem öffentlichen Verkehr verknüpfen. Ein Grundstein dafür ist eine einfache und benutzerfreundliche Ladestelleninfrastruktur, die das Stromtanken genauso einfach macht wie das Geldabheben beim Bankomaten", sagt Mai.

Die NTT-Plattform, die im Rahmen des österreichischen E-Mobility-Leuchtturmprojekts "eMORAIL" entwickelt wurde, stellt auch für Betreiber von E-Tankstellen eine offene Lösung dar, mit der sie auf Veränderungen des gerade erst aufkeimenden Marktes reagieren können. Neue Ladestellenhardware kann leicht angebunden werden ohne dabei schon getätigte IT-Integrationsaufwände - etwa im Verrechnungs- oder im Kundenbeziehungsmanagement - verwerfen zu müssen.

BARRIEREFREI

Die neuen Ladepunkte ermöglichen ein Anmelden per SMS, QR-Code oder berührungslos mittels Karte. Die automatische Verrechnung wird auch grenzüberschreitend funktionieren, denn Wien Energie hat im Rahmen des EU-geförderten Projektes "VIBRATE" eine Roaminglösung für E-Mobility-Services erarbeitet. Schon jetzt kann man in den Modellregionen Wien und Graz ohne Barrieren einen Ladevorgang interoperabel starten. Weitere Nutzer des Systems werden folgen. Darüber hinaus sind auch Drittsysteme über offene Schnittstellen angebunden. Dazu zählen etwa Paybox oder das von einem deutschen Industriekonsortium geführte Unternehmen HUBJeCT.

Schrack liefert mit den Stromtankstellen einen weiteren Baustein des ambitionierten Großprojekts. Die "i-Charge"-Stromtankstellen von Schrack bieten Lösungen für jedes Einsatzgebiet: "i-Charge home, i-Charge public und i-Charge grid" sind laut den Informationen genau auf die Anforderungen des jeweiligen Bereichs zugeschnitten. Die integrierte Software ermöglicht ein optimales Management der zur Verfügung stehenden elektrischen Anschlussleistung und die genaue Verrechnung des Verbrauchs. Die Daten werden dem Kunden maßgeschneidert für deren Verrechnungssystem aufbereitet. Wilhelm Großeibl, Vorsitzender der Geschäftsführung der Schrack Technik GmbH: "Schrack ist mit seiner Produktlinie ,i-Charge' Vorreiter und Wegbereiter für eine nachhaltige Entwicklung im Bereich Mobilität. Die Forcierung von Elektromobilität in Verbindung mit erneuerbarer Energie ist die Grundlage für eine klimafreundliche Verkehrsentwicklung."

Die Modellregion Wien ("e-mobility on demand") hat sich die stufenweise Umstellung auf ein integriertes Gesamtverkehrssystem zum Ziel gesetzt. Damit wird der öffentliche Verkehr durch Elektromobilität und E-Car-Sharing ergänzt. Zentrales Ziel der Modellregion "e-pendler in niederösterreich" ist die energieeffiziente und klimaschonende Gestaltung des Pendlerverkehrs durch Verlagerung zum öffentlichen Verkehr in Verbindung mit dem Einsatz von Elektrofahrzeugen für individuelle Fahrten. Die Modellregionen E-Mobilität wurden 2008 vom Klima- und Energiefonds mit dem Lebensministerium initiiert und unterstützt.

"Stromtanken muss so einfach wie Geldabheben sein".

Damit Wiener E-Auto-Besitzer künftig überall tanken können, entwickelt Wien Energie mit NTT Data und Schrack ein smartes Ladestellenmanagement."

Stromtanken muss künftig genauso einfach sein wie das Geldabheben beim Bankomaten", erklärte Martin Mai, Geschäftsführer von NTT Data in Österreich am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Wien. Damit gemeint ist unter anderem, dass Kunden von Wien Energie, die derzeit mit ihrer "Tanke Karte" E-Autos an den öffentlichen 150 Ladestellen aufladen können, auch in anderen Bundesländern wie Salzburg, Niederösterreich oder der Steiermark aufladen können, ohne dass sie dabei einen neuerlichen Vertrag mit den Stromanbietern abschließen müssen. Das funktioniert in den genannten Regionen bereits, ebenso funktioniert es bei den "eMORAIL"-Standorten, weitere Bundesländer sollen folgen.

Tankstellen per Smartphone finden

"Bankkunden interessiert in der Regel auch nur, dass beim Bankomat Geld rauskommt, aber nicht, wie das im Hintergrund funktioniert", sagte Mai. Deshalb habe man von Anfang an keine Insellösung entwickelt, sondern ein interoperables System. Möglich wird dieses Bezahlen durch sogenanntes Roaming, auch Drittsysteme können an das System angebunden werden. In Kürze soll es damit auch über ein Drittsystem möglich werden, länderübergreifend, also international, mit Strom zu tanken. Für die Akzeptanz von E-Autos spielt diese Interoperabilität der Systeme in der Praxis sicherlich eine entscheidende Rolle. "Welche Zugangswege dabei eingesetzt werden, ist eine strategische Entscheidung der jeweiligen Anbieter", so Mai. Bei Wien Energie gibt es dabei die "Tanke Karte", eine Karte, die mit einem RFID-Chip ausgestattet ist. Aus technischer Sicht ist die Bezahlung auch per SMS (ähnlich wie beim Handyparken), QR-Code oder berührungslose Karten oder Smartphones möglich. Auch Wien Energie prüft derzeit, ob künftig weitere Bezahl-Modalitäten einsetzen werden sollen.

Tankstellen per Smartphone finden

Das Smartphone wird zudem künftig sowieso eine größere Rolle spielen. So ist der Einsatz einer App geplant, die im Dezember für iOS und Android verfügbar sein soll. Damit lässt sich dann der Ladestand seines E-Autos aufrufen, sowie die verschiedenen Ladestellen, die gerade verfügbar sind, suchen. Außerdem gibt es eine Routenplanung, die einen zur nächsten E-Tankstelle lotst sowie eine Verknüpfung des Routenplaners mit dem öffentlichen Verkehr. So können Pendler aus Niederösterreich etwa ihre E-Autos am Stadtrand von Wien stehen lassen, einstweilen aufladen, und mit den Öffis weiterfahren. Auch der Ladevorgang lässt sich dann per App starten und beenden.

"Es geht um einen generellen Wandel hin zu intermodalen Verkehrskonzepten, die den Individualverkehr barrierefrei mit dem öffentlichen Verkehr verknüpfen", heißt es bei der Pressekonferenz. In Wien sollen die 150 Ladestellen für E-Autos bis Ende 2015 auf 400 Ladestellen ausgeweitet werden. Dies soll unter anderem dazu beitragen, dass die Sorge, mit leeren Akkus auf der Straße liegenzubleiben, geringer wird - und dadurch bald mehr E-Autos auf Wiens Straßen zu finden sein werden. Der Ausbau, der rund 1,5 Millionen Euro kostet, muss sich nämlich letztendlich doch einmal rechnen. "Unser Ziel ist es, eine möglichst hohe Auslastung unserer Ladestellen zu erreichen, dann sind wir zufrieden", so Wien Energie-Geschäftsführer Robert Grüneis.

Technologie auch aus Wien

Die Stromtankstellen "i-Charge", die in Wien zum Einsatz kommen, stammen dabei von Schrack , einem führenden Technologieunternehmen aus Wien. "Wir haben hier Neuland geleistet und etwas entwickelt, bei dem die Mitarbeiter über Unternehmensgrenzen hinweg zusammengearbeitet haben. Das ist etwas Besonders", erklärte Wilhelm Großeibl von Schrack. Bis zum Jahressende sollen in Wien noch Stromtankstellen in der Rathausgarage, der Millennium City, der Votivpark-Garage und dem Parkhaus 2 am Wienerberg sowie in der Garage des Hotel Marriott am Parkring entstehen.

www.futurezone.at